LFG-Kurse im Film „Der Baader-Meinhof-Komplex“
Am 17. Oktober 2008 ging der Deutschkurs von Frau Laier und die weiteren Kurse der Stufen 12 und 13 in den Film „Der Baader Meinhof Komplex“.
Das deutsche Filmdrama, produziert von Bernd Eichinger („Der Untergang“), zeigt die Geschichte der RAF (Rote Armee Fraktion) von den Wurzeln in der Studentenbewegung und dem Tod Benno Ohnesorgs im Sommer 1967 bis zur Ermordung des deutschen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyers im „Deutschen Herbst“ 1977.
Der Film nach dem Sachbuchbestseller von Stefan Aust zeichnet sich besonders durch seine historische Genauigkeit und die hochkarätige Besetzung durch deutsche Schauspieler aus.



Als Antwort auf den Krieg der Amerikaner in Vietnam, den die deutsche Regierung unterstützt, gründen linksextreme Radikale 1970 die RAF. Die grundlegende erste Generation bilden Andreas Baader (Moritz Bleibtreu), Journalistin Ulrike Meinhof (Martina Gedeck) und Gudrun Ensslin (Johanna Wokalek). Sie erklären dem Polizeistaat und dem neuen Faschismus der BRD den Krieg. Horst Herold (Bruno Ganz), Präsident des Bundeskriminalamtes, verfolgt die Gruppe in einem Nebenplot mit allen juristischen Mitteln. Nach ihrem ersten Anschlag auf ein Kaufhaus werden die Verantwortlichen Baader und Ensslin erstmals festgenommen, jedoch lediglich zu Sozialarbeit mit Jugendlichen verurteilt. Kurz darauf fliehen sie ins Ausland. Nach deren Rückkehr wird Baader erneut verhaftet. Ulrike Meinhof hilft bei der gewaltsamen Befreiung und steigt somit in die Illegalität mit ein, woraufhin sie zusammen mit der Gruppe nach Palästina untertaucht. Dort lassen sie sich in einem militärischen Lager ausbilden.
Wieder in Deutschland häufen sich die verübten Anschläge. Sie überfallen unter anderem Banken, um sich Waffen kaufen zu können. Durch die Zentralisierung der Polizeibehörden gelingen Horst Herold zunehmend Festnahmen. Doch nachdem bei einer Polizeikontrolle ein Mitglied der RAF Gruppe, Petra Schelm (Alexandra Maria Lara), erschossen wird, ist für die restlichen Mitglieder klar, dass die Polizei nun zu weiterer Gewalt bereit ist. Sie verüben immer brutalere Bombenanschläge.
Eine geplante Großfahndung von Herold hat Erfolg und so werden Baader und Meins verhaftet. Kurz darauf werden Ensslin, Meinhof, Proll und Monhaupt ebenfalls festgenommen.
Die Insassen des Gefängnisses leiden unter den Bedingungen der Anstalt. Mittels Hungerstreik fordern sie eine gemeinsame Unterbringung in einem Sicherheitstrakt. Dabei hungert sich Meins zu Tode. Richter Drenkmann wird aus Rache von Außenstehenden ermordet und die Häftlinge sind der Ansicht, dass die Justiz sie nun ausschalten will.
Brigitte Mohnhaupt (Nadja Uhl), die nur eine kurze Haftstrafe erhalten hat und vom Kern der Gruppe instruiert wurde, wird nach ihrer Entlassung zur Führungsfigur der zweiten RAF Generation.
Die zweite Generation geht viel blutiger vor und so scheitert ein Überfall auf die deutsche Botschaft in Stockholm, welcher zur Befreiung der Häftlinge der ersten Generation führen sollte, mit mehreren Toten.
Die Situation im Gefängnis eskaliert. Der Zusammenhalt der Gruppe wird schwächer und gegenseitiges Misstrauen kommt auf. Ulrike Meinhof nimmt sich das Leben. Brigitte Mohnhaupt und ihre Anhänger planen weitere Taten. Generalbundesanwalt Siegfried Buback wird ermordet, kurz darauf der Bankier Jürgen Ponto. Die Entführung des Wirtschaftsfunktionärs Hanns Martin Schleyer soll die Insassen freipressen.
Da die Regierung sich auf keinen Handel einlassen will, sucht die zweite Generation Hilfe bei palästinensischen Terroristen. Diese entführen die Lufthansa Maschine „Landshut“ um der BRD ein Ultimatum zu stellen. Die neu gegründete GSG9 vereitelt jedoch die „Landshut“-Entführung. Dies ist der Grund für ein kollektives Suizid der verbleibenden RAF-Insassen.
Der Film endet mit dem Höhepunkt der Brutalität, als am Tag darauf der entführte Schleyer erschossen wird.
Uns hat der Film sehr gut gefallen, da er uns einen intensiven Einblick in die damalige staatliche Situation und die daraus resultierende Gewalt gewährt hat.
Die Beweggründe beider Seiten, RAF und BRD, waren für uns nachvollziehbar, wodurch die gewohnte Schwarz-Weiß Perspektive verschwamm.
Dennoch haben sich gegen Ende die Ereignisse im Film sehr überschlagen, sodass es ohne weiteres Hintergrundwissen schwer war, diesen zu folgen.



Christina Bieg & Oliver Krause (12. Jgst.)