Theater spielen, das ist Spielen mit Leidenschaft und Lust

Der Theater- und Literaturkurs 12 war am 30. April 2009 mit Frau Laier und Herrn Schaumlöffel zu Besuch im Nationaltheater Mannheim.

Was gibt es Größeres als Theater? Jeden Abend eine neue Geschichte, jeden Abend neue Liebe, Freundschaft, Trauer und Verlust. Das Nationaltheater Mannheim zeigt immer etwas Außergewöhnliches, denn die Auswahl an Stücken ist in dem Vier-Sparten-Theater mit Musiktheater (Oper, Operette, Musical), Schauspiel, Ballett sowie dem Kinder – und Jugendtheater "schnawwl" riesig. Wer hinter die Kulissen kommt und sich alles von einer anderen Seite anschauen darf, kann sich wirklich glücklich schätzen. Man entdeckt eine andere Welt, voller Verwandlungen und Lebensbildern. Mit jedem Schritt taucht man in einen neuen Kosmos, in eine Fiktion ein.
Nach dem Aufsteigen der Treppe im Bühnenturm findet man zwei große Bühnen, auf denen die Werke dem Publikum gezeigt werden. Die linke ist für die Oper, die rechte für das Schauspiel.
Eine technische Wunderwelt tut sich auf, Hunderte von Scheinwerfern, Aufzüge, Drehbühne, Beamer, Mikrofone und vieles mehr.
Weiter links findet man die Kantine; wenn man jedoch dann nach rechts läuft, befindet man sich in einem großen Ballettsaal. Unter dem Theater ist ein Ort, der Geschichte schrieb. Es ist der Bunker, in dem nach dem 2. Weltkrieg viele Studenten wegen Wohnplatzmangel untergebracht waren. Auch Tennisplätze sollen sich dort befunden haben. Heute dient dieser Platz für die Lagerung der Requisiten und Bühnenbilder, so kann man dort z.B. große Statuen oder alte Möbeln, aber auch Tiere aus Pappmaché entdecken. In dem Werkshaus, nicht weit vom Nationaltheater entfernt, befinden sich zwei weitere Bühnen für Proben und kleinere Aufführungen. Einige Kostüme der Schauspieler, Sänger und Tänzer werden nach Epochen geordnet in der obersten Etage des Werkhauses, im Fundus, aufbewahrt und gelegentlich an Schultheatergruppen ausgeliehen. Man entdeckt dort nicht nur Kleidung aus "Die Räuber" von Friedrich Schiller, sondern auch Uniformen, Ritterrüstungen, Kleider der alten Ägypter und vieles mehr. So sehr man hier gerne alles anprobieren möchte und andere Identitäten annehmen möchte, die Zeit drängt.
Es gibt vieles hinter der Bühne zu sehen. Schon laufen die Vorbereitungen für die abendlichen Vorstellungen. Alles muss an seinem Platz sein.
Die Türen öffnen sich und das Publikum stürzt rein, um sich in andere Zeiten, an andere Orte, in andere Personen hinein zu versetzen, um mit den Akteuren zu weinen und zu lachen, um sich einfach vor der Vielfältigkeit des Theaters begeistern zu lassen.

 


Anastasiya Broytman