Vom „Auge des Himmels“ in die Tiefen der Erde
Mannheimer Schüler auf Exkursion im Ruhrgebiet


Die Geographiekurse der Stufe 13 des Lessing-, Ludwig-Frank- und Liselotte-Gymnasiums besuchten im Rahmen einer gemeinsamen Exkursion das Ruhrgebiet, um sich damit auf das Abitur-Schwerpunktthema „Wirtschaftsstandorte in Europa“ vorzubereiten. Thema der dreitägigen Fahrt war besonders der Strukturwandel im Ruhrgebiet. Schon im Vorfeld der Reise trafen sich die Schüler, um sich durch Referate auf die Thematik vorzubereiten.
Am ersten Tag besuchten die 20 Schüler unter der Leitung ihrer Lehrer Renate Unkrig und Markus Wiehle das Centro Oberhausen, das beliebteste und mit einer Verkaufsfläche von über 70 000 m²  größte Einkaufs- und Freizeitzentrum des Ruhrgebiets,  worüber sie schon auf der Hinreise mit dem Bus Informationen in Form eines Referats erhielten.
Zunächst aber stand die Ausstellung „Das Auge des Himmels“ auf dem Programm, die in der besonderen Atmosphäre des Gasometers Oberhausen außergewöhnliche Satellitenbilder der Erde zeigte.
Im Centro erhielten die Schüler dann den Auftrag, dieses nach seiner Nutzung zu kartieren, um sich ein besseres Bild über die Anordnung der Geschäfte und der damit verbundenen Verkaufsstrategien sowie dessen Einzugsgebiet zu machen. Die verbleibende Zeit reichte natürlich zur Freude einiger noch für eine ausgiebige Shopping-Tour.
Am Abend ging es dann in die Jugendherberge in Mülheim, wo der nächste Tag durch weitere Referate vorbereitet wurde.
Dieser stand im Zeichen des Steinkohleabbaus und begann mit einem Besuch des Bergbaumuseums in Bochum. Eine Führung durch das originalgetreue Anschauungsbergwerk in 17m Tiefe und die Ausstellungen des Museums eröffneten den Mannheimern Einblicke in die Welt des Bergbaus.
Am Nachmittag war die Zeche Zollverein, deren Förderturm auch „Eiffelturm des Ruhrgebiets“ genannt wird, das Ziel der Gruppe. Die Führung durch dieses Weltkulturerbe der UNESCO verfolgte die Gruppe trotz der Kälte aufmerksam und sammelte damit Informationen über dieses Industriedenkmal des Ruhrgebiets.
Passend zum Thema des nächsten Tages, hörten die Schüler am Abend ein Referat über die Renaturierung der Braunkohleabbauflächen.
Zum Abschluss der Fahrt stand nämlich eine Besichtigung des Braunkohletagebaus in Garzweiler auf dem Programm, die alle als sehr beeindruckend in Erinnerung behielten.
Die geplante Ausweitung des 48 km² großen Tagebaus erfordert die Umsiedlung mehrerer Dörfer.
Nachdem die Schüler zu diesem Thema von einem RWE-Pressevertreter informiert wurden, machten sie sich anschließend selbst ein Bild, indem sie in mehreren Ortschaften Umfragen bei den Betroffenen durchführten, die durchaus ein anderes Bild ihrer Lage zeichneten als der Vertreter des Energiekonzerns.
Die Ergebnisse dieser Umfragen und der anderen Projekte wurden nach der Rückkehr nach Mannheim im Unterricht ausgewertet.
Schüler und Lehrer fanden diese interessante Alternative zum üblichen Unterricht eine sehr gelungene und hilfreiche Vorbereitung für das Abitur und zogen ein positives Fazit.