Parisfahrt der Klasse 9a

Unsere Französischklasse, die aus nur zehn Mädchen besteht, welche dieses Jahr Französisch als dritte Fremdsprache gewählt hatten, beschloss, zusammen mit Frau Schildknecht eine Fahrt nach Paris zu machen.
Nach Wochen der Vorfreude war es am 30. April 2008 endlich soweit: wir trafen uns um 22.30 Uhr mit Frau Schildknecht und der Mutter einer Schülerin am Friedensplatz. Dort erfuhren wir von unserer Reiseleitung, dass unser Bus etwas später kommen würde, da er im Stau gesteckt hatte. Eine halbe Stunde später als geplant, um 23.30 Uhr, ging es dann auf nach Paris. Obwohl es schon ziemlich spät war, waren alle viel zu aufgeregt, um jetzt ans Schlafen zu denken. Stattdessen packten wir jede Menge Süßigkeiten aus und redeten noch stundenlang. Gegen zwei Uhr in der Frühe machten wir Pause an einer Raststätte und während einige schon schliefen, stärkten sich andere mitten in der Nacht bei Burger King.
Nach einer Frühstückspause an einer französischen Autobahnraststätte kamen wir gegen 9.30 Uhr in Paris an und es ging sofort mit dem Bus auf Stadtrundfahrt. Wir fuhren durch das Viertel Montmartre, sahen uns das Moulin Rouge von außen an, machten Fotos von den Champs-Elysées und der Notre Dame. Bei der Sacré Cœur stiegen wir aus und liefen die unzähligen Treppen zur Kirche hoch. Wir hatten aber nicht viel Zeit und beschlossen daher, am nächsten Tag zurückzukommen und dann auch hineinzugehen.
Nach der Stadtrundfahrt fuhren wir ins Hotel, wo wir unsere Zimmer allerdings noch nicht beziehen konnten, da es technische Probleme mit den Schlüsselkarten gab. Also beschlossen wir erst einmal zu Mittag zu essen. Wir einigten uns schließlich auf eine Pizzeria, wo erste Schwierigkeiten mit der Sprache nicht lange auf sich warten ließen und zu einigen lustigen Zwischenfällen führten. Nachdem wir uns alle gestärkt hatten, gingen wir erneut ins Hotel, wo wir dann auch in unsere Zimmer konnten, die wir uns jeweils zu dritt teilten. Die Zimmer waren zwar klein, aber sauber und ordentlich, und außerdem würden wir sowieso nicht viel Zeit darin verbringen. Wir hatten etwa zwei Stunden Zeit, um uns auszuruhen und frisch zu machen.




Danach trafen wir uns mit unserer restlichen Reisegruppe am  Hôtel de Ville, dem Rathaus. Gemeinsam machten wir uns auf dem Weg zur Notre Dame, in die wir auch hineingingen. Unsere Reiseleiterin erzählte uns etwas über die Sehenswürdigkeiten, an denen wir vorbeikamen.  Da es aber kalt und schon spät war, wollten wir bereits vor 22.00 Uhr zurück zum Hotel. Frau Schildknecht erklärte uns jedoch, dass wir die Führung zu Ende machen sollten, da sich das wirklich rentieren würde. Als wir schließlich im Quartier Latin, den Studentenviertel, ankamen und sahen, dass die Geschäfte immer noch geöffnet hatten, obwohl Feiertag war, wollten auch wir bleiben. Die ersten kleinen Einkäufe wurden getätigt und einige von uns aßen auch einen  Crêpe. Gegen 23.00 Uhr kamen wir wieder im Hotel an, wo  alle total erschöpft sofort ins Bett fielen und einschliefen.
Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück im Hotel auch schon um 8.30 Uhr nach Versailles. Wir mussten drei Stunden (!!!) in der knallenden Sonne anstehen, aber wir wussten, dass das Warten sich gelohnt hatte, als wir endlich ins Schloss kamen. Die Zimmer waren wirklich sehr schön und man fühlte sich richtig in die Zeit der französischen Könige zurückversetzt, auch dadurch, dass der berühmte Spiegelsaal frisch restauriert war. Draußen machten wir noch kurz Fotos vom Schlossgarten, dann fuhr unser Bus auch schon zurück nach Paris.



Am Eiffelturm stiegen wir aus. Da das Essen direkt unter dem Wahrzeichen von Paris jedoch zu teuer war, machten wir uns mit der Metro wieder auf dem Weg zum Quartier Latin, um dort zu essen, da es uns am Vortag in diesem Viertel schon so gut gefallen hatte. Dort angekommen, teilten wir uns in Gruppen auf und zogen auf eigene Faust los. Später trafen wir uns wieder am Treffpunkt, einer Metrostation. Einige waren in der Zwischenzeit bei McDonald’s gewesen, andere wollten lieber etwas Französisches essen und bestellten einen Croque Monsieur, ein Käse-Schinken-Sandwich.
Danach bummelten wir noch ein bisschen durch die Stadt und fuhren anschließend weiter zum Louvre. Dort mussten wir zum Glück nicht so lange anstehen wie in Versailles. Im Museum interessierte uns eigentlich nur die Mona Lisa, von der wir versuchten, trotz der riesigen Menschenmenge ein paar gute Bilder zu machen.
Abends fuhren wir dann erneut zur Sacré Cœur. Dieses Mal wollten wir auch das Innere der Kirche sehen, also nahm der eine Teil unserer kleinen Gruppe die Treppen, der andere bevorzugte den funiculaire, ein Bähnlein, das zur Kirche hinauffuhr. Als wir die Kirche betraten, sahen wir, dass gerade eine Messe stattfand. Wir beschlossen, uns zu setzen, denn draußen war es doch etwas zu kalt und ungemütlich. Den Abend ließen wir dann im Montmartre-Viertel ausklingen:  Wir bummelten ein bisschen durch die engen Gassen des Viertels, das für seine Künstler bekannt ist. Während unsere Betreuerinnen am Place du Tertre französischen Rotwein tranken, ließen zwei von uns Karikaturen von sich machen. Inzwischen war es sehr spät geworden. Mit der Metro ging es zurück ins Hotel, wo unser zweiter Tag in Paris gegen 1 Uhr morgens zu Ende ging.
Früh morgens am dritten Tag mussten die Koffer schon gepackt sein und in den Bus gebracht werden, denn dieser fuhr nach Disneyland und würde vor der Heimreise nicht mehr zum Hotel fahren. Wir verzichteten auf Mickey Maus und Goofy und wollten uns dafür lieber die Katakomben von Paris anschauen. In diese unterirdischen Gänge waren früher wegen Überfüllung auf den Friedhöfen die Gebeine unzähliger Menschen gebracht worden, die jetzt noch dort besichtigt werden können. Zuerst ging es ganz lange durch dunkle und enge Gänge, bis wir zu den Knochen und Schädeln kamen. Sie waren alle ordentlich aufeinander gestapelt und ab und zu standen auf alten Tafeln gruselige Sprüche. Man konnte die Knochen anfassen, doch das trauten sich die meisten von uns nicht. Bevor wir die Katakomben wieder verlassen konnten, mussten wir sehr viele Stufen an die Erdoberfläche steigen. Am Ausgang wurde eine Taschenkontrolle durchgeführt. Als wir einen Schädel auf einem Tisch erblickten, sprachen wir die Kontrolleure darauf an. Sie sagten, jemand habe versucht ihn mitzunehmen! Wir waren total schockiert, dass tatsächlich jemand einen Schädel hatte stehlen wollen.
Draußen entdeckten wir einen kleinen Supermarkt, wo wir uns Chips und etwas zu trinken kauften. Wir setzten uns damit einfach auf den Bürgersteig vor dem Laden und machten Mittag. Etwas später brachen wir auf in Richtung Eiffelturm, doch die Schlange dort war so lange und und es war so heiß, dass wir beschlossen, uns nicht anzustellen. Wir zogen es vor, uns an das riesige Becken am Marsfeld zu setzen und unsere Beine im Wasser baumeln zu lassen. Auch sahen wir uns die kleinen „Straßenshows“ an, bei denen verschiedene Grüppchen ihre Tänze vorführten. Es war schön, mal ganz in Ruhe Paris zu genießen, nachdem wir zwei etwas hektische Tage hinter uns hatten.
Den Nachmittag nutzten wir dann zum Einkaufen: die Rue de Rivoli stand auf dem Programm. In Gruppen machten wir uns auf den Weg unser Geld auszugeben. Gegen 20.00 Uhr fuhren wir erneut zum Eiffelturm, dieses Mal, um eine Bootsfahrt auf der Seine zu machen. Es wurde schon dunkel und etwas kühl, doch das machte uns nichts aus. Wir winkten den Leuten, die am Ufer saßen, zu. Am Ende machten wir noch Fotos vom Eiffelturm, der zu jeder vollen Stunde anfing zu blinken. Unter dem Eiffelturm kauften wir noch letzte Souvenirs und aßen Pommes, bevor wir uns auf den Weg zum Treffpunkt mit unserem Bus machten, der um 0.00 Uhr abfuhr.
Dieses Mal jedoch waren jedoch alle zu müde, um noch lange zu reden und spätestens eine Stunde, nachdem wir die französische Hauptstadt verlassen hatten, waren fast alle eingeschlafen. Am nächsten Morgen kamen wir gegen 10.30 Uhr am 4. Mai 2008 in Mannheim an, wo wir von unseren Eltern in Empfang genommen wurden. Die Tage in Paris hatten unser kleines Grüppchen, in dem sich schon vorher alle sehr gut verstanden hatten, noch näher zusammengebracht und der Aufenthalt war ganz sicher unvergesslich.

Zin Hasan und Kim Freund, 9a