"Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft!"

Autorenbegegnung der LFG-Sextaner mit der Kinderbuchautorin Sabine Ludwig



"Eigentlich wollte ich Lehrerin werden und es viel besser machen als die Lehrer, unter denen ich als Schülerin sehr gelitten habe", erinnert sich Sabine Ludwig lachend, "aber dann kam alles anders." Weil sie Geld verdienen musste, begann die gelernte Deutsch- und Französischlehrerin nach ihrer Ausbildung beim Rundfunk zu arbeiten und fing an zu schreiben. Heute lebt sie von ihren Büchern, und da dies oft nicht reicht, auch von Übersetzungsarbeiten, wobei sie englischsprachige Kinder -und Jugendliteratur bevorzugt. Sie selbst schreibt am liebsten Kinderbücher, da sie immer noch ein bisschen Kind geblieben sei und Erwachsensein so wenig Spaß mache.
Als Kind habe sie "wie eine Wahnsinnige" gelesen, ihr absolutes Lieblingsbuch sei "Tom Sawyer", aber auch Erich Kästner schätze sie sehr. Das beste Alter sei für sie die Zeit zwischen 10 und 12 Jahren und genau in diesem Alter sind die Fünftklässler des LFG, die am 26. April 2007 in die Mannheimer Kinder- und Jugendbücherei im Dalberghaus gekommen sind, um der Autorin Sabine Ludwig zu begegnen. Begleitet werden sie dabei von ihren Klassen- bzw. Deutschlehrern Frau Schröder und Herr Schulten ( K1.5a), Frau Gallenstein ( Kl.5c), Frau Morgen ( K1.5d), Frau Laier ( Kl. 5b) sowie Frau Schwichtenberg, die die Aktion in enger Kooperation mit Frau Harling, der Bibliotheksleiterin, organisiert hatte.
Das Buch, aus dem Sabine Ludwig an diesem Vormittag vorliest, hat den reißerischen Titel "Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft" und ist ihr bisher erfolgreichstes Buch. Auch bei den LFG-Schülern kommt es gut an. Das liegt sicher auch an dem frischen und temperamentvollen Vortrag der Berliner Kinderbuchautorin, aber auch an der witzigen und einfühlsam erzählten Geschichte des 12jährigen Felix Vorndran, der unter der Trennung seiner Eltern und dem damit verbundenen Schulwechsel leidet, mehr aber noch unter der strengen, unnachgiebigen Mathelehrerin Frau Schmitt-Gössenwein, die ihn, den absoluten Versager in Mathe, auf dem "Kieker" zu haben scheint.
Das ältliche Lehrerfräulein wird recht kritisch dargestellt, aber nie bis zur boshaften Karikatur verzerrt, sondern eher witzighumorvoll betrachtet. Einige Lehrer kritisieren trotzdem, dass ihr Berufstand in dem Buch zu schlecht abschneide, die Kinder dagegen erkennen einiges aus ihrem Lebensalltag wieder. Ihre rege Anteilnahme zeigt sich auch in der sehr lebhaften Fragerunde. Besonders der Schreibprozess interessiert sie, woher sie ihre Ideen nehme, was sie tue bei Schreibblockaden und vieles mehr. Zum Schluss taucht die Frage auf: "Was wäre für Sie ein perfekter Tag?" "Wenn meine 14jährige Tochter mal ihr Zimmer aufräumt", antwortet Sabine Ludwig spontan, und fügt hinzu: "Wenn ich an meinem Schreibtisch sitze und sich eine Geschichte von alleine schreibt. Und wenn es dann hinterher noch etwas Leckeres zu essen gibt....
Eine süße Leckerei aus Mannheim überreicht ihr Frau Harling als kleines Dankeschön für die gelungene Lesung. Die Kinder strömen nach vorne, um ihre Bücher und Plakate signieren zu lassen und zeigen ihre Anerkennung mit einem begeisterten Schlussapplaus. Der Vormittag hat gezeigt, dass Bücherlesen viel Spaß machen kann. Die Autorenbegegnung mit Sabine Ludwig hat sich gelohnt!

Hanna Schwichtenberg