Vorlesewettbewerb am LFG

Die Klassensieger des Wettbewerbs

Die LFG-Schulsiegerin Janine Kleiber aus der 6a mit Frau Laier, Herrn Seidling und Frau Gallenstein
Jedes Jahr im Oktober werden die sechsten Klassen aller Schularten zur Teilnahme am bundesweiten Vorlesewettbewerb aufgerufen. Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels wird seit 1959 jährlich vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und sonstigen kulturellen Einrichtungen durchgeführt. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben. Fast 700.000 Kinder an rund 8.000 Schulen beteiligen sich jedes Jahr. Auch am LFG wurden zunächst die Klassensieger ermittelt und dann am Dienstag, dem 4. Dezember 2007, der Schulsieger.
„Die traditionsreiche Leseförderungsaktion möchte Kinder ermuntern, sich mit erzählender Literatur zu beschäftigen und aus ihren Lieblingsbüchern vorzulesen. Leselust und Lesespaß stehen dabei im Mittelpunkt. Die eigenständige Buchauswahl und das Vorbereiten einer Textstelle sollen zur aktiven Auseinandersetzung mit der Lektüre motivieren und, ebenso wie das gegenseitige Zuhören, Einblicke in die Vielfalt der aktuellen und klassischen Kinder- und Jugendliteratur vermitteln.“ So zu lesen auf der Homepage des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
Beim Vorlesewettbewerb machen Kinder – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – die Erfahrung, dass Bücher zwischen Spannung, Unterhaltung und Information viele Facetten bieten und Lesen und Vorlesen die Fantasie anregen und neue Welten eröffnen.

In den letzten Jahren sind Zweifel an der Lesekompetenz vieler Jugendlicher aufgekommen. Manche verlassen die Schule sogar nur mit rudimentären Lesekenntnissen und entwickeln sich dann in einigen Fällen allmählich zurück zu funktionalen Analphabeten. Daher war die Überprüfung der Lesekompetenz auch Teil der internationalen Pisa-Studie, bei der die Lesekompetenz von Schülern verschiedener Schulsysteme untersucht wurde.

Die Ergebnisse der letzten IGLU-Grundschulen-Studie zeigen allerdings einen Aufwärtstrend. So konnten Deutschlands Grundschüler mit ihrer Leseleistung im weltweiten Vergleich gut mithalten Sie landeten auf Platz elf unter 35 Nationen. Das berechtigt zur Hoffnung, was die Lesekompetenz der jungen Deutschen betrifft.

Die Klassensieger am LFG zeigten im Wettbewerb um den Schulsieg sehr gute Leseleistungen und können sehr stolz auf sich sein.
Aus der 6a kamen Janine Kleiber, die aus dem Buch „Hilfe, ich habe meine Lehrerin geschrumpft“ von Sabine Ludwig las, und Deniz Karinca. Die 6b trat mit Sophie Neubauer, die aus Louis Sachars „Löcher“ vorlas, an und mit Buket Ustaalioglu, die Cornelia Funkes Buch „Die wilden Hühner und die Liebe“ vorstellte. Melisa Acikgöz aus der 6c favorisierte ebenfalls die "Wilden Hühner", und Baktash Akbari aus der 6d entschied sich für „Harry Potter und der Halbblutprinz“ von Joanne K. Rowling, während Dunya Barzingi „Die fliegend Groma“ von Lukas Hartmann bevorzugte.
Die Jury hatte es schwer. Sie bestand im Übrigen aus den Deutschlehrerinnen (der 7. Klassen), Frau Christine Becker, Frau Christel Kiegler, Frau Barbara Ensinger, und dem Vorjahressieger Joseph Poser.
Die vorgegebene Lesezeit beträgt drei bis fünf Minuten.
Vorweg nennen die Vorlesenden Titel und Autor/in ihres Buches und erläutern kurz den inhaltlichen Zusammenhang zum vorbereiteten Kapitel oder Textabschnitt.
Zusätzlich wird den Teilnehmer/innen ein unbekannter Text vorgelegt. Bei der Auswahl, die möglichst in Absprache mit der Jury getroffen wird, ist zu beachten, dass ein durchgängig gleicher Schwierigkeitsgrad besteht (keine "Zungenbrecher" oder fremdsprachlichen Ausdrücke, ausgewogen verteilte Dialoge). Nach Möglichkeit sollte reihum fortlaufend aus einem Buch vorgelesen werden; jeweils zwei bis drei Minuten.
Frau Katharina Gallenstein, die seit diesem Jahr zusammen mit Herrn Christian Schmitt unsere Multimedia-Bibliothek leitet und sich auch für die Organisation des Lesewettbewerbs verantwortlich zeichnete, wählte als Fremdtext “Die Moorgeister“ von Angela Sommer-Bodeburg.
Katharina Gallenstein sorgte schon im Vorfeld für eine schöne Atmosphäre, alles war bestens vorbereitet. Im Gegensatz zu den letzten Jahren konnten nicht alle Klassenkameraden ihre Klassensieger zum Schulwettbewerb begleiten, denn für über 100 Schüler ist unsere Bibliothek leider zu klein. Aber sie durften Freunde aus der Klasse mitbringen, die ihnen die Daumen drückten und mitfieberten. Frau Laier, die Abteilungsleiterin, begrüßte alle und Frau Gallenstein erklärte nochmals die Regeln. Es herrschte große Spannung. Schnell wurde klar, dass es die Jury nicht leicht haben würde, eine Entscheidung zu fällen.
Die Kriterien sind Lesetechnik, Textverständnis und Textgestaltung, d.h. wird der Text flüssig gelesen, wird sinngemäß betont, wie deutlich ist die Aussprache, ist das Lesetempo angemessen, war die Textauswahl dem Alter entsprechend und kann der Bezug zur Gesamthandlung dargestellt werden, gelingt es die Stimmung und Atmosphäre des Textes einzufangen und ungekünstelt umzusetzen?
Alle gaben sich große Mühe, diese Bedingungen zu erfüllen. Nachdem alle ihre eigene Textauswahl vorgetragen hatten und der Fremdtext reihum gelesen war, zog sich die Jury zur Beratung zurück. Wer nun würde der neue Schulsieger am LFG werden? Alle waren aufgeregt, und dann konnte Frau Laier  den Namen des Schülers bekannt geben, der das Ludwig-Frank-Gymnasium beim Stadtentscheid vertreten wird: Janine Kleiber aus der 6a. Ihr einfühlsamer Vortrag und ihre große Sicherheit hatte die Jury überzeugt, in ihr eine würdige Vertreterin gefunden zu haben. Auch wenn die anderen Teilnehmer etwas traurig waren, gratulierten sie Janine von ganzem Herzen und wünschten ihr viel Erfolg. Herr Seidling, der Schulleiter, hatte es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, den Lesevorträgen unserer Sechstklässler zu lauschen, und beglückwünschte Janine zu ihrem Erfolg. Er lobte auch die Leistungen der anderen Schüler und gab seinem Stolz auf sie Ausdruck. Janine bekam von Frau Gallenstein ein Buch als „Lesefutter“. Für die anderen Teilnehmer hielt sie Süßigkeiten bereit. Allen wurde zusätzlich noch eine Urkunde übereicht. Nun hofft die Schulgemeinde des Ludwig-Frank-Gymnasiums natürlich, dass Janine auch die nächste Stufe erfolgreich nimmt.

Bericht: Laier