Women`s Business Club zur Gast am Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim
Die Idee ist nicht neu: Unzählige Vereine machen sich heute für bestimmte Branchen, Gesellschaftsteile oder Interessen stark - auch für Frauen. Bereits 1826 entstand zum Beispiel in London der erste "University Women’s Club" mit dem erklärten Ziel, sich gegenseitig im beruflichen Fortkommen zu unterstützen. Der Women’s Business Club greift somit auf ein bewährtes System zurück. Mit einem entscheidenden Unterschied:
Bei den Mitgliedern des 1994 gegründeten Mannheimer Business Clubs handelt es sich ausschließlich um Frauen in Führungspositionen und Unternehmerinnen. Sie kommen - wie viele ihrer männlichen Kollegen - in regelmäßigen Abständen zusammen, um sich gegenseitig zu inspirieren, zu fördern und zu unterstützen

Das monatliche Treffen im Februar fand am Mittwoch, dem 1.2.2006 um 19.300 Uhr in der neuen Mensa im Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim unter dem Thema "Hat die Schule der Zukunft Zukunft?" statt.
Referentin war Frau Studiendirektorin Lucia Laier, die auch die Veranstaltung organisierte.

Nach einem Sektempfang und der offiziellen Begrüßung stellten drei Schülerinnen aus der 9. Klasse, Anja Humbs, Claudia Häffner und Stefanie Loth, in einer Power-Präsentation zunächst das Gymnasium vor.

Es folgte der Vortrag von Lucia Laier, die zunächst auf die Innere Schulentwicklung einging und dann über die Bildungsreform 2004, das Methodencurriculum und die Kontigentstundentafel in Baden-Württemberg sprach. Im Anschluss zeigte sie an einem Beispiel im Fach Deutsch in der 6. Klasse die Umsetzung der neuen Bildungsstandards.

Es folgte eine kurze Aussprache über die Inhalte, die Methodenkompetenz sowie die zu erwerbende Sozialkompetenz. Einig war man sich darüber, dass der neu eingeschlagene Weg zu begrüßen ist.
Auch der Trend zur Ganztagsschule ist sehr erwünscht, erleichtert er doch besonders Frauen die Ausübung ihres Berufes. Dem WBC liegt natürlich die Förderung der jungen Mädchen und Frauen sehr am Herzen. Dem wird ja nun am LFG in vielfältiger Weise Rechnung getragen. Kritisch wurde hinterfragt, ob denn auch bei dem Erwerb der vielen Kompetenzen und angesichts der Einführung des achtjährigen Abiturs noch genügend Inhalte vermittelt werden. Die Stundentafel in den verschiedenen Klassenstufen wirft zudem die Frage nach der Grenze der Belastbarkeit der jungen Menschen auf. So positiv die Reaktion der Kultusminister auf die Ergebnisse der PISA-Studie und die Wünsche und Anforderungen der Wirtschaft wahr genommen wird, es taucht aber auch die Frage nach der Realisierbarkeit angesichts der mangelhaften Rahmenbedingungen in den Schulen auf. In diesem Zusammenhang lässt sich Bert Brecht aus seinem Drama "Der gute Mensch von Sezuan" zitieren: "Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen (….) Verehrtes Publikum, los such dir selbst den Schluß! Es muß ein guter da sein, muß, muß, muß!"

Bei dem anschließenden Essen in der Mensa wurden weiterhin sehr angeregte Gespräche geführt. Es erfolgten am nächsten Tag nochmalige Reaktionen per Email und Brief auf die Veranstaltung: "Unsere Kinder werden ein hohes Potenzial an Schlüsselqualifikationen benötigen, um ihren beruflichen Weg erfolgreich gehen zu können. Bei Ihnen haben die Schüler die Chance, diese zu entwickeln und zu verstärken." (Barbara Erbe, Hiba Geschäftsführung). Dies ist aus den Kreisen der Wirtschaft eine schöne Anerkennung für die geleistete Arbeit am LFG.

(Lucia Laier)