Neue Mensa am LFG

Die Einweihung

Restaurant mit Perspektive

Ludwig-Frank-Gymnasium weiht neue Mensa ein

,,Man nehme ein Klassenzimmer und mache eine Küche daraus." So zitiert Hans-Jürgen Seidling, Leiter des Ludwig-Frank-Gymnasiums, das Rezept, dessen Ergebnis nun Schülern, Lehrern und auch den Eltern "schmeckt": Aus einem allen Raum für Wanderklassen ist eine helle, freundliche Mensa entstanden, in der sich jeden Mittag ziemlich viele Schüler zum Essen treffen. Jetzt wurden die Räumlichkeiten eingeweiht - natürlich mit einem Festmahl. Mit rund 200 Schülern, die die Mensa regelmäßig nutzen würden, habe man zu Beginn gerechnet, nach ersten Nachfragen die Zahl schließlich auf 400 nach oben korrigiert, berichtet Seidling: "Jetzt haben wir sogar 600 Chips verkauft." Die elektronischen Datenträger sind zum Bestellen und Bezahlen nötig: Das Guthaben darauf kann an einem Automaten aufgewertet werden, und täglich vor 11 Uhr wählen die Schüler damit in einem Terminal ihr Menü sowie die Essenszeit (entweder 13.15 Uhr oder 13.40 Uhr) aus. Es gibt zwischen 20 und 21 Gerichte, deren Preis zwischen l,60 Euro -zum Beispiel für Pommes - und 3,80 Euro - zum Beispiel für Schweinebraten mit Beilagen - liegt. Christel Wahl verwaltet die Mensa, bereitet das Essen, das von "Hoffmann-Menü" angeliefert wird, in sogenannten Convex-Thermen zu und verteilt es an die Schüler. "Ihrer Freundlichkeit und Umsicht ist es zu verdanken, dass unsere Mensa einen sehr guten Zulauf hat", freut sich Lehrerin Lucia Laier.

Die finanzielle Absicherung leistet der Förderverein der Schule. "Wir freuen uns, dass hier Räume der Sozialkompetenz entstanden sind", lobt der Vorsitzende Hans Illig, und ähnlich sieht es auch Lucia Laier: "Schüler und Lehrer nutzen jetzt die Pause, um hier und da ein kleines Schwätzchen zu halten. Und wer redet, der kommt sich näher " Dass die Gymnasien durch die Verkürzung der Schulzeit auf acht Jahre de facto in den Ganztagsbetrieb rutschen, stellt Dr. Gerhard Mersmann, Leiter des Fachbereichs Bildung, fest "Hier sind nun gute Voraussetzungen dafür geschaffen worden", blickt er sich in dem "Restaurant mit Perspektive" zufrieden um.




Artikel aus MM
Fotos: Auer






Der Normalbetrieb
"Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum will er was zu essen, bitte sehr!"
Diese beiden Verse stehen am Anfang des mit "Einheitsfrontlied" überschriebenen Gedichts von Bertolt Brecht. Man kann mit diesem Zitat in scherzhafter Weise zum Ausdruck bringen, dass man hungrig ist oder auch mahnend darauf hin weisen, dass Essen zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehören, deren Befriedigung ihm nicht verweigert werden darf. Soweit Bert Brecht.




Sokrates hingegen äußerte:
"Wir leben nicht, um zu essen, sondern wir essen, um zu leben."
Damit wollte er vermutlich jene kritisieren, die ihr Leben zu sehr vom Streben nach leiblichen Genüssen bestimmen lassen.

Wie auch immer, das Ludwig-Frank-Gymnasium hat seit Beginn des neuen Schuljahres eine Mensa und diese findet regen Zuspruch.So essen täglich etwa hundert Schüler zu Mittag und zeigen sich recht zufrieden über das Angebot.
"Mach mal Pause!" lautet eine allgemein gebräuchliche Aufforderung, die seit Mitte der 50er-Jahre als Werbespruch für Coca-Cola bekannt wurde.Bei uns findet diese Pause zwischen 13.10 Uhr und 14.00 Uhr statt. In zwei Schichten kann gegessen werden, einmal um 13.15 Uhr und dann um 13.40 Uhr. Die beiden Speisesäle, im zarten Gelb gehalten, bieten für 64 Schüler oder Lehrer Platz.
Frau Wahl, die Verwalterin der Mensa, bereitet das Essen, das von Hoffmann-Menü geliefert wird, in sogenannten Convex-Thermen zu und verteilt es an die Schüler. Unterstützt wird sie von ihrem Mann und dienstags von Frau Wollnik, einer Mutter. René Peschel, ein Schüler aus der Jahrgangsstufe 12, ist ihr bei der Computerverwaltung behilflich. Frau Wahl und ihren Helfern gelingt es eine freundliche Atmosphäre zu schaffen, und wenn sich alle an die Mensaregeln halten, wird diese Einrichtung ein echter Gewinn für das Ludwig-Frank-Gymnasium werden.

Finanziert wurde die Mensa zu 90% aus Berlin-Geldern und 10% Zuschuss gab die Stadt Mannheim. Nun verfügt das LFG über eine hochmoderne Küche und zwei wunderschöne Speisesäle. Auch das Bestellprocedere entspricht dem neuesten Stand. Jeder, der am Mensabetrieb teilnehmen möchte, erhält für zwei Euro einen codierten Chip. Diesen kann er an einem Automaten vor dem Sekretariat mit einem Guthaben aufwerten. Jeden Tag kann man vor 11.00 Uhr an einem Terminal (gegenüber des Biologiesaales) sein Essen und die Essenszeit bestimmen. Man hat die Auswahl zwischen 20 bis 25 Menüs, deren Preis sich zwischen 1,60 Euro (z.B. Pommes-Frites oder Tomatencremesuppe) und 3,80 Euro (z.B. Schweinebraten mit Beilagen oder Seelachsfilet) bewegt.

Der Förderverein des LFG trägt die finanzielle Verantwortung. Die Preise sind so kalkuliert, dass sie den Lohn für Frau Wahl garantieren, darüber hinaus aber keinen Gewinn erzielen müssen.

Trotz einige Schwierigkeiten im Vorfeld und kleineren Anfangspannen dürfen wir positiv in die Zukunft blicken. So befriedigt der Mensabetrieb nicht nur das Grundbedürfnis nach Essen, sondern dient obendrein durch die dort herrschende Kommunikation dem sozialen Umgang untereinander.

Was will man mehr?

(Lucia Laier)