Die gruselige Lesenacht

An einem schaurigen Freitagabend im Dezember letzten Jahres hatte Frau Morgen, unsere Deutschlehrerin, eine spannende Lesenacht zum Thema „Geister“ geplant. Wir trafen  uns am 2. Dezember um 20 Uhr vor dem Lehrereingang. Frau Morgen war schon früher da als wir und hatte zusammen mit Herrn Holzmann, einem Referendar an unserer Schule, bereits alles vorbereitet. Als weitere Gehilfen von Frau Morgen waren unsere Paten aus der 11b da, die tatkräftig mit anpackten.

Da wir nicht mit den Jungs in einem Zimmer schlafen wollten, gab es zwei Zimmer. Die Jungs schliefen im Zimmer 219, die Mädchen in unserem Klassenzimmer (Raum 220). Unser Klassenzimmer war mit Kerzen, Lichterketten und Geisterpostern gruselig dekoriert. Fast alle hatten sich verkleidet und trugen Skelett-, Vampir- Zombie-, Geister- oder Hexenkostüme. Zunächst las Frau Morgen eine spannende Kriminalgeschichte vor. Aufmerksam hörten alle zu, da Frau Morgen uns nicht den Schluss des Krimis verriet, denn den mussten wir dann gemeinsam aufklären. Danach lasen einige von uns Gruseliges aus ihren mitgebrachten Büchern vor. Zwischendurch spielten wir immer wieder etwas, z.B. das Mörderspiel oder Rippel-Dippel. Dann teilten wir uns in Gruppen auf und machten eine Schulhausrallye zu dem Buch „Die Moorgeister“ von Angela Sommer-Bodenburg, das wir mit der Klasse gemeinsam gelesen hatten. Überall im Gebäude hingen Blätter mit Fragen, die manchmal schwierig zu finden und zu lösen waren, aber unsere Paten halfen uns dabei.

Nach der Siegerehrung und weiterem Vorlesen sollte jede Gruppe etwas Gruseliges einstudieren. Das machte allen viel Spaß, zumindest uns Mädchen. Erste wurden die 3 „Hexen“ Julia, Amelie und Sabrina und den zweiten Platz belegten die „Zombies“ (Fenja, Svenja, Linda und Petra) mit ihrem Rap aus dem Grab. Die Jungs hatten z.B. Geisterkämpfe und ein Spiel in ihren Gruppen vorbereitet.

Am Schluss machten wir alle eine Nachtwanderung durch das stockdunkle Schulgebäude. Die Mädchen hatten am meisten Angst, während die Jungs ganz  locker blieben. Das war ein Gekreische und Gerenne im Schulhaus! Als wir dann leider ins Zimmer mussten, ärgerten die Jungs die Mädchen und die Mädchen die Jungs. Das war witzig, aber nach einiger Zeit nervte es dann die Mädchen. Wir schliefen erst ganz spät ein und wurden schon wieder um 7 Uhr geweckt. Alle waren noch ziemlich müde, aber wir mussten noch aufräumen, bevor einige Eltern kamen, die für das gemeinsame Frühstück sorgten. Wir gingen dann schnell ins Frühstückszimmer, denn nach einer solchen Nacht hatten wir einen Riesenhunger. Nach dem Essen spielten wir noch zusammen Fangerles und wurden dann leider schon wieder abgeholt. Es hatte sich richtig gelohnt, mal länger in der Schule zu bleiben. Die Lesenacht hatte allen richtig viel Spaß gemacht!       Sabrina Grünwald und Julia Essig, 5b