Theater-Rallye der 5a im Nationaltheater Mannheim



 

Am 2. Februar 2004 trafen wir uns kurz nach 9.00 Uhr mit Frau Laier, um zum Nationaltheater Mannheim zu gehen. Im Studio Werkhaus erwarteten uns Frau Lohrbächer, die uns begrüßte, und ein Theaterpädagoge, der uns hinter den Kulissen herumführen sollte.
Wir betraten einen großen Raum voller Holzbretter. An den Wänden hingen viele schöne Bilder und Dekorationen. Hier arbeiten Schreiner und Maler, die das Bühnenbild herstellen. Die bemalten Stoffbahnen nennt man Prospekte. Überall roch es nach Farbe und Lack. In einem Raum neben dran gab es viele Maschinen. Dort werden die Metallkonstruktionen für das Bühnenbild angefertigt. Über eine Treppe gelangten wir in die Schneiderei. Wir sahen Figurinen, so nennt man die Vorlagen für die Schneider, und Frauen, die an ihren Nähmaschinen Stoffe zu wunderschönen Kostüme für die Schauspieler verarbeiteten.

 
 
Ein Stock höher ist der Kostümfundus. Über eine Million Kostüme lagern hier, geordnet nach den jeweiligen Epochen. Die ältesten Kostüme sind fast zweihundert Jahre, denn das Mannheimer Theater besteht schon über 200 Jahre. Heutzutage finden fast 1000 Aufführungen im Jahr statt, entweder im "Schnawwl", dem Kinder- und Jugendtheater, oder im Studio Werkhaus, der kleinsten Bühne mit nur 99 Zuschauerplätzen, der Schauspielbühne oder dem Opernhaus mit über tausend Zuschauerplätzen. Da braucht man schon viele Kostüme pro Saison. Mit dem Fahrstuhl fuhren wir nun wieder nach unten, liefen ins Haupthaus und betraten zunächst den Keller. Dieser war während des Krieges ein Bunker, in dem sich Menschen bei Bombenangriffen in Sicherheit bringen konnten. Heute dient er dem Theater als Aufbewahrungsort für jede Menge Bühnendekorationen und Requisiten, z.B. "Leichen", Särge, ausgestopfte Tiere, Waffen und vieles mehr.

 
Vorbei am Ballettsaal gelangten wir in die Maske. Dort werden unter anderem Perücken aus echten Haaren hergestellt. Das ist feinste Handarbeit und dauert ziemlich lang.
Über eine Galerie, einem langen Metallbalkon rund um die Opernbühne, gewannen wir Einblick in die Lichttechnik. Viele, viele Scheinwerfer und Drahtseile sind über der Bühne angebracht. Gutes Licht ist wichtig für eine Theatervorstellung, weil man damit den Ausdruck des Schauspielers und das Spiel verstärken kann. Wenn man von oben 23 Meter runterschaut, konnte man das emsige Treiben der Bühnenarbeiter beobachten, die Tücher, Vorhänge oder Prospekte an den Seilen befestigten und somit das Bühnenbild aufbauten. Zum Schluss landeten wir im Opernhaus und nahmen Platz. 
An der Rückseite des Zuschauerraumes befindet sich die Tontechnik. Jetzt hatten wir noch einmal Gelegenheit dem Theaterpädagogen Fragen zu stellen. So erfuhren wir, dass es am Nationaltheater 80 verschiedene Berufe gibt. Für die Aufführung ist der Regisseur verantwortlich, der Souffleur flüstert dem Schauspieler den Text zu, falls der einmal stecken bleiben sollte, und der Inspizient sorgt dafür, dass alles Nötige für die Aufführung an seinem Platz ist. Vor der Opernbühne befindet sich der Orchestergraben. Dort sind bei einer Opernaufführung der Dirigent und die Musiker. Wir hatten noch viele Fragen, denn es war richtig interessant. Aber Frau Laier drängte dann zum Aufbruch, schließlich hatten wir danach noch Unterricht. Sie versprach uns aber, dass wir demnächst eine Vorstellung besuchen werden. Dann wissen wir, was hinter einer Theatervorstellung alles an Vorbereitung steckt.

(Gina Buchner und Sabrina Kowalinski, 5a)