Besuch in Straßburg, der Hauptstadt Europas

Eintägige Exkursion der Klassen 11a und 11d

Am 4.April 2006 machten wir uns auf zu einer Busfahrt nach Straßburg, dem wichtigen Kultur-Industrie und Verkehrszentrum , in der früher so oft umkämpften Region Elsass. Begleitet wurden wir, die Klassen 11a und 11d, von unserer Französischlehrerin Frau Schildknecht und unserer Gemeinschaftskundelehrerin Frau Schwichtenberg. Frau Bachmann-Schäfer konnte leider aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein. Ziel unserer Exkursion war das Europäische Parlament, das mit seinen 732 Abgeordneten aus 25 Nationen das größte multinationale Parlament der Welt ist. Sein derzeitiger Präsident ist der am 20.7.2004 gewählte Josep Borrell Fontelles.
Nach einem kurzen Stadtrundgang mit Münsterbesichtigung erreichten wir das „Europäische Viertel“ und sein  Herzstück, das Europa-Parlament, ein riesiges Gebäude, in dessen Zentrum eine gewaltige Rotunde hochragt,  mit einem der griechischen Agora nachempfundenen Innenhof. Dort warteten wir auf Frau Kathrin Unglenk, eine junge Studentin der Politischen Wissenschaften, die als persönliche Assistentin von Herrn Dr. Thomas Ulmer arbeitet und uns durch den Tag begleitete.
Im Mittelpunkt stand dabei ein Gespräch mit dem Europa-Abgeordneten Dr.Ulmer, der als Umweltexperte der CDU die Metropolregion vertritt.
Wenn man das Europäische Parlament besucht, das übrigens als einzige Institution Europas direkt gewählt wird, kann man voll Stolz an die jüngste Geschichte zurückdenken, in der es gelang, die Länder Europas zusammenzuführen und wirtschaftlich und zunehmend auch politisch zu integrieren, wobei die Solidarität mit den schwächer entwickelten Regionen eine entscheidende Rolle spielt, aber auch die Sicherung des Friedens.
Nachdem sich uns Herr Dr. Ulmer, der seit 2004 im Parlament sitzt, persönlich vorgestellt und eine kurze Einführung ins Thema gegeben hatte, durften wir Fragen stellen, und so entwickelte sich das Gespräch schnell zu einer lebhaften Debatte. Das Themenspektrum umfasste dabei Aspekte des Umwelt- und Verbraucherschutzes ebenso wie Energiepolitik und Fragen zur Europäischen Verfassung, zur Vertiefung und Erweiterung der EU. Dr. Ulmer plädierte dafür, Europa als Leuchtturm der Freiheit, der sozialen Gerechtigkeit und des wirtschaftlichen Fortschritts zu stärken und als Herausforderung zu begreifen. Er appellierte an uns Schüler, bereit zu sein zu einem „life long learning“, um in der globalisierten Konkurrenzsituation durch Exzellenz und Qualitätsvorsprung bestehen zu können. Besonders wichtig sei dabei das Beherrschen moderner Fremdsprachen.
Die Verfassung Europas, die einzigartig sei, müsse mehr Akzeptanz bei den Menschen finden. „Wir müssen die Menschen emotional mitnehmen in die Zukunft, sie müssen mitfahren im Europa-Zug, damit die Menschen erleben, dass es um ihr Europa geht.“, so Ulmer.
Anschließend zeigte uns Frau Unglenk den Plenarsaal, leider war gerade Sitzungspause. An diesem Tag wurde aber die wichtige „Dienstleistungsrichtline „ der EU verabschiedet und es herrschte im Haus ein außerordentlich reger Betrieb.
Nach dem Besuch des Europa-Parlamentes durften wir in kleinen Gruppen Straßburg erkunden und sollten dabei ausprobieren, wie gut wir  beim Shoppen und Schlendern unsere Fremdsprachenkenntnisse anwenden konnten. Aber dank der Geschichte kann man sich in Straßburg auch mit der deutschen Sprache ganz gut verständigen. So diente der Ausflug mehr der Erweiterung des politischen Horizonts als der Verbesserung der französischen Sprachkenntnisse.
Für manche war das Risiko groß, sich im Zentrums Straßburg mit seinen malerischen, verwinkelten Gassen nicht zu verirren. Als Wegweiser dienten die Stadtpläne, die wir von unseren Lehrerinnen bekommen hatten, mehr aber noch der mächtige Münsterturm, der uns als Orientierung diente.
Als wir abends ans LFG zurückkamen, ging ein erlebnisreicher und schöner Tag zu Ende, bei dem wir einiges über Europa gelernt hatten.
( Evgenia Ivanova, 11a)