Austausch 2010 auf der Krim am Schwarzen Meer

Vom 1. bis 18. Oktober befanden sich turnusgemäß 16 Schülerinnen und Schüler an der "Russischen Riviera", wo sie Land und Leute und natürlich auch die Geschichte und Kultur der ehemals russischen Halbinsel kennen lernten. Der historische Ort der Jalta-Konferenzim Liwadija-Palast - hier einmal ohne Churchill, Stalin und Roosevelt - dafür mit Mannheimer Jugendlichen, die sich freuen, weil die "damals" beschlossene Teilung Europas für Reisen und Begegnung mit Gleichaltrigen keine Rolle mehr spielt.

Begleitet wurde die Gruppe von Russischlehrerin Frau Peters (rechts), der ortskundigen Begleiterin Natalya Osipova (links) sowie den Herren am Becken Gerhard Genthner  (Russischlehrer am LFG) und Holger Reusch (Stv. Schulleiter des LFG).

Die Hinreise auf die Krim

Am 01.10.2010 trafen sich die Russischschüler des Ludwig-Frank-Gymnasium um 7.00 Uhr am Hauptbahnhof Mannheim, um die lang ersehnte Reise zur Krim zu begehen. Nach vielen Tränen fuhr der ICE nach Frankfurt Flughafen los. Eine halbe Stunde später kamen die 16 Schüler und 2 Lehrer gut gelaunt am Flughafen an. Jedoch schon dort mussten sie sich mit einigen Pannen herumschlagen: Die Rollen Dünyas Koffers gingen zu Bruch, wodurch Nick und ich den ohnehin zu schweren Koffer tragen mussten. Auch musste Selinas Koffer umgepackt werden, da dieser um 7,5 Kilo Übergewicht hatte. Nachdem auch diese Schwierigkeit bewältigt worden war, mussten wir alle noch mindestens 1 gute Stunde auf unseren Flug warten. Schließlich fuhren die Busse, die uns zum Flugzeug bringen sollten, vor. 

Im Flugzeug gab es noch einige Überwindungen, da es für manche der erste Flug war. Nach anfänglicher Angst und vielem Platzgetausche hatten alle sehr viel Spaß am Fliegen, nicht zuletzt deshalb, weil es Essen gab, sondern auch weil die Landschaft so schön war. Nach 3 Stunden im Flugzeug bei Essen und Gesprächen mit anderen Menschen, kamen wir wohlbehalten aber schon leicht erschöpft in der Ukraine an. Durch das Kontrollieren von Pässen und Suchen der Koffer verloren wir noch einmal 1 Stunde. Aber auch diese Stunde ging vorbei und wir fuhren vom Flughafen mit nach Diesel riechenden Shuttlebussen zum Bahnhof in Kiew.
Dort wartete das nächste Ereignis auf uns: mit der Metro fahren. Die Metro war deswegen beeindruckend, da man um zu ihr zu gelangen erst einmal mit einer langen Rolltreppe unter die Erde fahren musste. Die Metro selbst war nur eine schon alte Straßenbahn und stellte somit kein besonderes Ereignis dar. In der Innenstadt konnten wir dann unsere Zeit nutzen wie wir wollten. Zurück am Bahnhof holten wir die davor abgegebenen Koffer ab und begaben uns auf den Weg zum Zug, wo es gleich  zum Streit um die Zimmerverteilung kam. 18 Stunden Zugfahrt konnten natürlich nicht ohne Probleme ablaufen. Und diesmal waren es nicht nur kleine Probleme wie ein kaputter Koffer.
Aber nach einer schlaflosen Nacht für manche unserer Schüler, wie z.B. Seher, kamen wir übermüdet in Simferopol an, wo wir herzlich von unseren Austauschpartnern empfangen wurden. Nun kam der spannende Moment: jeder wurde seinem neuen Partner zugeteilt. Außerdem bekamen wir noch eine Umschlag, in dem eine Liste der Namen mit Telefonnummern, sowie ein Zuschuss von 50 Griwna ( das entspricht etwa 4,85€) und ein Blatt mit dem Programm der kommenden Tage enthalten war. So fing unser aufregender Aufenthalt auf der Krim an.
Tag in der Familie
Wir waren in Familien untergebracht. Ich wohnte bei einer Austauschpartnerin, ihren Eltern und der Pudeldame Nika. Dort hatte ich mein eigenes, großes Zimmer mit Blick auf einen kleinen Park. Am Tag waren wir oft unterwegs und den Abend verbrachten wir meistens in den Familien. Während unter der Woche Ausflüge und Schulbesuche stattfanden, an denen oft auch unsere Austauschpartner teilnahmen, verbrachten wir die Wochenenden in unseren Gastfamilien. Am Wochenende konnten wir ausschlafen. Das Frühstück war anders als bei uns, es bestand aus viel Tee oder Säften, aus Omelett oder Pfannkuchen (russisch блины) mit Sliva (süße Milch) oder Sirup. Am Tisch saß meistens die ganze Familie beisammen und tauschte Familienerlebnisse aus. Danach sind wir mit der Familie entweder in Simferopol geblieben oder ans Meer gefahren.

 

An einem Tag fuhren wir mit der ganzen Familie nach Jalta. Dort machten wir einen Stadtbummel und besichtigten die Stadt. Bei der Besichtigung beeindruckte uns das Schwarze Meer, da viele von uns es zum ersten Mal sahen. Außerdem fanden wir die Aussicht toll, die man von der Seilbahn, mit der wir auf den Berg fuhren, hatte. Vom Gipfel sah man ganz Jalta und im Hintergrund das Schwarze Meer. Zum Abschluss des Tages gingen wir an den Strand, aßen dort eine Kleinigkeit und genossen den Rest des Tages. In Simferopol spazierten wir durch die Stadt und schauten uns den Zoo oder den Park an.
Zum Mittagessen sind wir wieder nach Hause gegangen oder wenn wir am Meer waren, haben wir dort gegessen. Zu Hause gab es dann meistens Hähnchen, in verschiedenen Variationen mit Reis oder Nudeln. Zum Trinken gab es wieder schwarzen Tee, Saft oder Kompott. Nach dem Mittagessen setzten sich die Austauschpartner oft an den Computer, an dem sie dann verschiedene Spiele spielten oder sich einfach „в контакте“, einem Chatforum, mit anderen austauschten. Zum Abendessen versammelte sich dann wieder die ganze Familie am Tisch, um gemeinsam zu essen. Dort aßen wir Hähnchen in verschiedenen Varianten mit Reis oder Nudeln gegessen.

Es war eine tolle Erfahrung in Familien untergebracht zu sein, da man so neue Freundschaften geschlossen hat und viel Spaß in den Familien hatte.

Der 1. Schultag an der Schule Nr. 24

Am Montag den 4. Oktober trafen wir uns mit unseren Austauschpartnern um 8.00 Uhr in der Aula der Schule N.24. Dort wurden wir von der Schuldirektorin Apostolova L. und von den Lehrern empfangen. Die Schuldirektorin sowie Herr Genthner und Herr Reusch hielten eine Rede und bedankten sich fuer den freundlichen Empfang. Die Schule N.24 erhielt von dem Ludwig-Frank Gymnasium einen Beamer und eine Fotokamera, sowie das Jahrbuch des Ludwig- Frank Gymnasiums.

 

Danach zeigte uns die Tochter der Direktorin, die ebenfalls Schülerin der Schule N.24 ist, die Schule und erzählte uns einiges über die Schule.  Sie zeigte uns einige Klassenräume wie z.B. den Deutschraum oder den Computerraum. Anschließend brachte sie uns zu den Erstklässlern, von denen alle begeistert waren.

Die Schule ist nicht so groß wie unser Ludwig-Frank Gymnasium. Und es gibt keine normalen Toiletten, also es gibt nur Stehtoiletten. Das fanden wir alle nicht so toll. Aber die Lehrer der Schule N.24 sind alle sehr nett.

 Nachdem wir uns so gut wie die ganze Schule angeschaut haben, trafen wir uns vor der Schule, wo auf uns zwei Schüler warteten, die bereit waren uns die Stadt zu zeigen. Zuerst liefen wir an einem Fluss vorbei der fast neben der Schule lag. Der Fluss heißt Salgir und hat eine große Bedeutung und war jedoch sehr schmutzig. Wir liefen weiter bis in die Stadt, dort zeigten sie uns viele Denkmäler wie z.B. die Statue von Juri Bogatikow einem bekannten Schauspieler der Sowjetunion, einen Panzer der an die Befreiung des 2. Weltkrieges erinnern soll sowie das Kinotheater und mehrere Kirchen. Nach der Stadtführung gingen wir in eine Pizzeria und aßen Pizza und tranken Tee. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zur Schule zurück. Die Busse in der Ukraine fahren sehr unvorsichtig. Und wenn man Aussteigen will muss man ‘на остановке пожалуйста’. Auf Deutsch ‘an der Haltestelle bitte’. Als wir um ca. 12 Uhr an der Schule ankamen, holten uns unsere Austauschpartner ab und wir gingen nachhause oder trafen uns mit unseren Freunden.

wird fortgesetzt