WK III Mädchen |
Das Ludwig-Frank-Gymnasium
Mannheim war mit drei Schulmannschaften Leichtathletik beim Bundesfinale
Jugend-trainiert-für Olympia vertreten.
Alljährlich treffen sich die
jeweiligen Landessieger aus verschiedenen Sportarten zum Frühjahrs- bzw.
Herbstfinale in der Bundeshauptstadt Berlin. Beim diesjährigen
Herbstfinale war Baden-Württemberg in der Sportart Leichtathletik gleich
mit drei Mannschaften aus der Quadratstadt vertreten. Ein großer Erfolg
für die Schüler und Lehrer des Ludwig-Frank-Gymnasiums, der ohne die
hervorragende Kooperation mit der MTG Mannheim nicht möglich wäre.
Jahrelange Nachwuchsarbeit initiiert von Trainer und Vorstandsmitglied
Michael Hoffmann, kombiniert mit dem Kooperationsmodell Schule und Verein
bildet die Basis für diesen Erfolg. In den Wettkampfklassen III bei den
Mädchen und Jungen und in der Wettkampfklasse II der Jungen traten dann in
der zweiten Schulwoche im neuen Schuljahr 36 Schülerinnen und Schüler mit
ihren Betreuern Herr Burkhardt, Frau Metz, Herr Reidinger, Herr Sachs,
Herr Scheerle und Frau Werner die Reise nach Berlin an. Da neben der
Deutschen Schulsportstiftung, Kelloggs, Mac Donalds und Karstadt Sport,
die Deutsche Bahn einer der Hauptsponsoren dieser Schulsportveranstaltung
ist, wurde selbstverständlich mit dem ICE gereist und das entgegen dem Ruf
der Deutschen Bahn, selbstverständlich
pünktlich!
Schon die Ankunft am Berliner
Ostbahnhof war beeindruckend, da sich Schulmannschaften aller
Bundesländer, unterschiedlicher Altersklassen und aus verschiedenen
Sportarten wie Badminton, Beach-Volleyball, Hockey, Fußball,
Leichtathletik, Tennis und Rudern tummelten. Die Akkreditierung verlief
hochoffiziell und dauerte entsprechend lange, doch als Dank durften die
Teilnehmer und Betreuer neben wichtigen Startunterlagen auch Präsente der
Sponsoren entgegennehmen. Ausgerüstet mit Regenjacken der Hauptsponsoren
Deutsche Bahn, Kellogs und Karstadt Sport, einem T-Shirt und einer Cap der
Stadt Mannheim, einer Pulsmessuhr von Mac Donalds und einer Trinkflasche
von Eurosport zogen dann die LFG-Schulmannschaften Mädchen und Jungen
Wettkampf III am Mittwoch ins Mommsen-Stadion. Bei winterlichen
Temperaturen von nur 13 Grad Celsius versuchten die Vertreter
Baden-Württembergs ihr bestes zu geben. Der Mannschaftsgeist überzeugend,
so dass selbst in der Kälte tolle Ergebnisse erzielt wurden. "Die Besten
aus dem Westen" waren die Mädchen des Ludwig-Frank-Gymnasiums, die mit
7.361 ihre Leistung vom Landesfinale verbessern konnten. Schließlich
belegten sie hinter den Sportgymnasien aus Jena, Neubrandenburg, Cottbus
und Magdeburg einen hervorragenden fünften Platz. Die besten
Punktesammlerinnen waren Lisa Roth, die Deutsche Meisterin im
Block-Mehrkampf Wurf der Schülerinnen A, Elisabeth Garcia-Almendaris,
Handball-Jugend-Nationalspielerin und Nadine Gayer. Lisa punktete mit 5,35
m im Weitsprung, 10,33 m im Kugelstoß und locker übersprungenen 1,59 m im
Hochsprung. Wegen der kühlen Witterung verzichtete sie dann auf weitere
Hochsprungversuche, da sie bis kurz vor dem Wettkampf verletzungsbedingt
pausieren musste und wenige Tage vor der Badischen
Mannschaftsmeisterschaft kein zu hohes Risiko eingehen wollte. Elisabeth
erzielte in Berlin mit 58 m beim Ballwurf mit dem 200g-Ball sogar die
viertbeste Weite aller Teilnehmerinnen und lief die 800 m in schnellen
2:33,26 Minuten. Nadine im Kugelstoßen mit 10,76 m eine neue persönliche
Bestleistung mit der 3-Kilo-Kugel, blieb im Weitsprung mit 4,92 m nur
knapp unter der beliebten 5m-Marke und lief mit ihren Staffelkolleginnen
Jennifer Seitz, Patricia Urbanek und Laura Rühlemann in der 4x75m-Staffel
mit 38,80 Sekunden eine prima Zeit. Die erst 13jährige Laura war auch mit
ihrer 75m-Sprintzeit von 10,09 Sekunden unter den zehn schnellsten Mädchen
der insgesamt 48 Teilnehmerinnen. Nicht ganz zufrieden mit ihrer
Sprintzeit war die wohl jüngste Teilnehmerin des Tages. Sie musste sich
mit 10,72 zufrieden geben, hatte aber als Trost in ihrem Lauf den
prominentesten Startordner des Tages. Denn SPD-Parteichef Herr Franz
Müntefering der "Leichtathletik als eine der schönsten Sportarten
überhaupt" beschreibt, gab das Startkommando zu diesem Vorlauf.
Die Jungen Wettkampf III, die
sich recht überraschend für das Bundesfinale qualifizierten belegten in
Berlin durch eine geschlossene Mannschaftsleistung den 10 Platz. Alexander
Rupp war bester Punktesammler freute sich mit 13,53 m über die zehntbeste
Kugelstoßleistung des Tages, auch wenn die Neubrandenburger Kugelstoßer
mit 16,83m und 16,29m klar den Wettbewerb dominierten. Im Ballwerfen
erreichte er mit 62 m einen guten Mittelfeldplatz und war wie alle im
Stadion anwesenden stark beeindruckt von Franz Burghagen aus Berlin der
mit einer beachtlichen Weite von 95,50 m wieder Hoffnung für die Zukunft
der deutschen Leichtathletik im internationalen Vergleich schürte.
Mit großen Hoffnungen gingen
die Jungen Wettkampf II einen Tag später an den Start. Doch im Vergleich
zum Landesfinale bußten sie im Hochsprung und im Speerwerfen wertvolle
Punkte ein, so dass am Ende auch hier der zehnte Platz belegt wurde. Die
meisten Mannschaftspunkte erzielte Julian Howard, der mit 6,66 m im
Weitsprung viertbester Springer knapp hinter der Konkurrenz aus Dresden
und Erfurt war. Im Kugelstoßen erreichte er und sein Teamkamerad Niko
Kalampouris mit 12,96 m und 12,68 m zwar gute Weiten, blieben aber beide
deutlich unter ihren Möglichkeiten. Pech im Speerwurf hatten die beiden
Spezialisten Jens Merseburg und Waldemar Graf, dass entgegen der
ursprünglichen Ausschreibung nicht mit dem neuen 700g-Wettkampfspeer,
sondern noch mit dem alten 600g-Speer geworfen wurde. Schließlich blieben
sie mit geworfenen 57,95 m und 47,60 m gleich mehrere Meter unter ihren
Bestleistungen, die sie mit dem neuen, schwereren Gerät in diesem Jahr
schon erzielt hatten, da das Flugverhalten beider Speere sehr
unterschiedlich ist.
Auch im Hochsprung blieben sie
mit übersprungenen 1,80 m und 1,77 m unter ihren Möglichkeiten, konnten
aber angesichts der kühlen Witterung im direkten Vergleich mit ihren
Leistungen dennoch zufrieden sein. Jens lag auch im Weitsprungvergleich
mit 6,13 m auf einem der vorderen Plätze. Julian Howard erreichte gar
6,66m.
Nach den Wettkämpfen wurden die Sportler Baden-Württembergs dann noch
vom Ministerialrat Herrn Karl Weinmann in der Landesregierung
Baden-Württemberg zu einem kleinen Imbiss empfangen. Eine nette Geste, nur
schade, dass der Empfang so früh angesetzt war, dass die
Leichtathletikmannschaften aus Mannheim und Bönnigheim nach ihren
Siegerehrungen nicht genügend Zeit hatten, um pünktlich mit den
öffentlichen Verkehrsmitteln zu diesem Termin zu erscheinen. Danach störte
sich auch keiner der Wettkämpfer mehr daran, dass man im Berliner
Verkehrchaos bei nasskaltem Wetter eine Stunde im strömenden Regen auf den
Bus warten musste, um dann zum Abtrocknen schließlich in den Bus in
Gegenrichtung einstieg. Schließlich war es hier warm und trocken!
Auch am Freitag hatten die
Schüler noch Gelegenheit sich in der Bundeshauptstadt umzusehen. Außer
Sightseeing stand noch ein besonderer Programmpunkt an. Der Mannheimer
Bundestagsabgeordnete Lothar Mark empfing die Sportler seiner Heimatstadt
im Reichstag. Seine Mitarbeiterin Frau Jahn führt die Gruppe durch den
Reichstag. Im SPD-Fraktionssaal hatten die Schüler dann genügend
Gelegenheit Herrn Mark über sein politisches Wirken als
Bundestagsmitglied, Mitglied des Haushaltsausschusses und Beauftragter der
SPD-Bundestagsfraktion für Lateinamerika zu befragen. Doch auch als Mensch
mit einer überdurchschnittlichen Arbeitsbelastung, dessen Herz immer noch
in und für die Quadratestadt schlägt, stand er den Jugendlichen gegenüber
offenherzig Rede und Antwort.
Doch für die Gymnasiasten aus Mannheim war eine weitaus raschere
Begegnung nicht minder interessant. Beim Warten vor dem Reichstag huschte
gerade Bundeskanzler Gerhard Schröder vorbei. Trotz aller Eile, ließ er
sich auf die freundliche Frage von Zehntklässler Marius Kössler sogar auf
ein spontanes Foto-Shooting mit den Ludwig-Frank-Schülern ein. Ein
Foto-Termin in Windeseile, der "Guiness-Buch-rekordverdächtig" ist, in der
Rubrik "Anzahl der Schnappschüsse innerhalb einer Sekunde"- eines der
Highlights bei einer etwas anderer Schulsportveranstaltung, die am Abend
mit der Abschluss-Party in der Max Schmeling –Halle ausklang und allen
Beteiligten in guter Erinnerung bleiben wird.
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