Bilder einer rundum gelungenen Premiere
Theater-AG Zettels.Traum begeisterte mit Eigenproduktion "Unser junges Leben" von Udo Merz / Max Siefert
 


Junge Menschen auf der Suche nach dem Glück

Premiere des neuen Stücks der Oberstufen Theater-AG des Ludwig-Frank-Gymnasiums

MM v. 13.2.07

 

Mit dem Stück "Unser junges Leben" feierte "Zettel's Traum", die Oberstufen-Theater-AG des Ludwig-Frank-Gymnasiums, im Theatersaal der Schule umjubelte Premiere. Ein Jahr lang haben die Regisseure, Udo Merz und Max Siefert, mit zwölf Schülern der Klassen zehn bis dreizehn das Stück erarbeitet und geprobt. Die Eigenproduktion wurde kombiniert mit lyrischen, epischen und dramatischen Texten so bekannter Autoren wie Hans Magnus Enzensberger, Bertholt Brecht, Masha Kaleko oder Don DeLilo."

Lange wurde nach Texten gesucht. Es war eine anstrengende Sache, auch für die Schüler selber, mit sehr viel Diskussionsbedarf, vor allem beim Ausscheidungsprozess, was passt zu den szenischen Bögen", berichtet Udo Merz. Bei der Erarbeitung haben die beiden Regisseure die Schüler bei ihrem Erfahrungsstand abgeholt. Die Aussage: "Ich will nicht älter sein. Und ich will nicht jünger sein. Aber so wie ich bin, so will ich schon gar nicht sein" verdeutlicht die Situation der Jugendlichen.

Gezeigt wird ihre Entwicklung, allerdings nicht in zeitlichem Verlauf von der Pubertät zum Erwachsenwerden, sondern in Realisierungsversuchen zum Glück, durch "Momentaufnahmen zum Erwachsenwerden", zum Beispiel die Konfliktsituation mit den Eltern. Die Jugendlichen fühlen sich von den Erwachsenen "in Kisten gesteckt" und würden am liebsten entfliehen. Gezeigt wird trister Schulalltag und die verzweifelte Suche der Jugendlichen nach einem Arbeitsplatz. Ein Stück Selbstverwirklichung gelingt den jungen Sprayern auf einem New-Yorker Bahnhof oder Jugendlichen in gleich gesinnter Masse beim Fußballspiel, das wie einen Gottesdienst zelebriert wird.

Im süßen Gefühl der ersten Liebe erklimmt Patrick (Christian Gillmann) den "Gipfel des Himalaja". Der "seligen Sehnsucht" verleihen die Jugendlichen Ausdruck durch abwechselndes Rezitieren von lyrischen Texten. Das "Ich-weiß-nicht-was" Gefühl der jungen Menschen findet seinen stärksten Ausdruck im grandiosen Monolog von Anna Lena Gillmann, aus "Medea redux" von Neil LaBute.

Sie erzählt dem atemlos lauschenden Publikum die Geschichte einer jungen Frau, die als Schulmädchen ein Verhältnis mit einem ihrer Lehrer hat und von ihm ein Kind bekommt. "Unser junges Leben" ist ein starkes Stück Theater, mit aufrüttelnden, intelligenten Texten, anspruchsvoll gesetzter Musik (Bernd Wunderle), einer großartigen Gesangssolistin (Melanie Hirner) und weiteren hervorragenden Akteuren wie Nadine Gehring als Sprüche klopfende Arbeitsvermittlerin, gestrenge Lehrerin oder temperamentvolle Sportmoderatorin. "Unser junges Leben" heute, Dienstag, 13. Februar um 19.30 Uhr noch einmal im Theatersaal des LFG zu sehen.

-ost-

 


























Fotos: Gn